Sonntag, Juli 30, 2023

30. Juli 2023

Pixel 7a mit GrapheneOS

Es waren einige Hürden zu überwinden, das neu erstandene Google Pixel 7a mit dem aternativen ROM GrapheneOS zu bespielen. Es brauchte zwei Rechner mit zwei unterschiedlichen Betriebssytemen, um das zu bewerkstelligen. Trotzdem die Einstellungen im Smartphone korrekt waren, war es unter Windows 11 nicht möglich über den Webinstaller den Bootloader zu entsperren. Dazu brauchte ich die Tools unter Linux, um es “von Hand” zu tun. Zuerst habe ich den Verdacht gehabt, dass das Telefon nicht in Ordnung sei. Ich hatte ein B-Ware Gerät verbilligt bei einem Onlinehändler meines Vertrauens erstanden. Das könnte aber auch daran liegen, dass nach dem Start und der Ersteinrichtung sofort ein Update los ging, ohne das wohl sonst auch das ‘Rooten’ nicht möglich gewesen wäre (so wie ich die Informationen aus dem Netz verstanden haben will).

Doch das war es nicht. Um den Bootloader also zu entsperren hatte ich Linux zu Hilfe genommen. Dort ging dann aber der Rest wiederum nicht und das Image konnte nicht aufgespielt werden. Also wieder zurück zu Windows. Dort ging aber weiterhin nichts wirklich voran. Bis ich mal auf die Idee gekommen bin anstelle meines Standardbrowsers Firefox den verhassten Microsoft Edge zu verwenden. Dann war es plötzlich ein Kinderspiel. Und vermutlich hätte ich mir den ganzen Aufwand gespart, wenn ich von Anfang an mit Edge gearbeitet hätte, denn in der Liste der unterstützten Browser fehlt der Firefox. Da war ich wieder zu hastig und hab die Prerequisites nicht richtig gelesen.

Matrix-Client

Ich hatte mich damals für Element entschieden, als ich dem Hype gefolgt bin und der Matrix beigetreten bin. Trotzdem hab ich das AppImage von SchildiChat zusätzlich installiert, aber nur einmal ausprobiert und bin dann bei Element geblieben. In letzter Zeit häuften sicher aber die Probleme, vor allem verlor Element immer wieder die Verbindung zum Server. Dann empfahl mir Ulf Nheko, der sich in kurzer Zeit recht gut weiterentwickelt haben soll. Da Nheko in den offiziellen Fedoraquellen enthalten ist, war es ein leichtes diesen zu installieren. Da gefielen mir aber verschiedene Dinge nicht. Deshalb hab ich in den Einstellungen zuerst einmal den Skalierungsfaktor von 1.0 auf 1.5 gesetzt und die Schriftgröße von 9 auf 12, damit ich als älterer Herr die Nachrichten auch entziffern kann. Der Clou an der ganzen Nheko-Installation ist, dass es kein Icon in einem der Menüs zu geben scheint, um das Programm zu starten. Und auch eine Suche danach war negativ. Zuerst hab ich mit

nheko &

von der Kommandozeile gearbeitet, aber das blockiert mir das Terminal. Deshalb bin ich dazu übergegangen mit Alt + F2 zu arbeiten. Aber als ich neu gestartet hatte haben die geänderten Einstellungen dazu geführt, dass ich nicht mehr alle Elemente des Clients sah, vor allem das Zahnrad, um an die Einstellungen zu kommen nicht mehr. So konnte ich nicht mal die Änderungen zurücknehmen. Im Internet habe ich dann den Hinweis auf die ~/.config/nheko/nheko.conf gefunden und in der herumgepfuscht, um die Einstellungen für den Skalierungsfaktor wieder auf 1.0 zu bekommen. Das hat nicht wirklich geklappt, im Gegenteil, denn nun hatte ich einen Eintrag, der mit ‘Invalid’ gekenntzeichnet war. Ich hab dann noch eine Weile damit herumexperimentiert und dann ein Video über Nheko im Internet gesehen, von so einem Youtuber, der in über 13 Minuten viel geschwafelt hat. Ich hab gar nicht hingehört, sondern nur nach einem Hinweis gesucht, der mir weiterhelfen könnte. Und tatsächlich hatte ich damit Erfolg, denn man kann die Aufteilung des Fensters den eigenen Wünschen entsprechend anpassen, indem man einfach die Teiler mit der Maus verschiebt. Da war dann auch auf einmal wieder das Zahnrad zu sehen und die Konfigurationsdatei hat sich von selbst geheilt, weil die nach jedem Beenden des Clients einfach neu geschrieben wird und die in der grafischen Oberfläche gemachten Änderungen dort hineingeschrieben werden. Trotzdem hab ich mich vorerst von Nheko wieder verabschiedet, weil für mich nicht klar war, ob und wer meine Beiträge überhaupt gelesen hatte. Das war bei Element eindeutiger.

SchildiChat

Also zurück zu SchildiChat, wo immerhin klar ist, wer welche Nachricht bereits gelesen hat und die Verbindung zum Server stabil und kontinuierlich bleibt. Aber hier hatte ich eingangs das Problem, dass mein Account nicht verifiziert war und die Verifizierung auch nicht so einfach zu bewerkstelligen war. Viele gutgemeinte Ratschläge meiner Linuxkollegen von der LUG-VS waren eben nur gut gemeint, haben mich aber nicht weitergebracht. Am Ende weiß ich nicht genau, wie ich das hin bekommen habe, aber die Installation von Nheko und dessen Verifizierung hat wohl auch die Verifizierung von SchildiChat erleichtert und auf einmal ging es nun auch dort. So ganz transparent scheint mir das alles aber nicht zu sein.

Redshift

Seit einiger Zeit verwende ich das mit Fedora ausgelieferte Hilfsprogramm Redshift, dass die Farbtemeratur des Bildschirms der Tageszeit anpasst. So verändert sich bei Sonnenuntergang allmählich der Blauanteil der Faben und wandert ins rötliche, was die Augen deutlich entlastet. Leider muss man nach einem Neustart das Programm manuell starten. Wenn ich mal wieder Lust und Zeit habe muss ich mir das mal genauer ansehen und gucken, ob ich das nicht irgendwie nach dem Einloggen automatisch starten lassen kann.

Redshift ist insofern genial, weil es anhand der Koordinaten der eigenen Position und von Datum und Uhrzeit den genauen Zeitpunkt von Sonnenauf- und untergang ermittelt und die jeweils optimale Farbtemperatur eigenständig wählt. Ich hab Redshift lange Zeit ignoriert, weil ich dait nicht wirklich was verbinden konnte. Ich hatte anfang der 2000er Jahre mal ein Astronomieprogramm namens Redshift, das ähnlich wie Stellarium ein virtuelles Planetarium bereitstsellt.
Element reprise
Nochmal auf Element zurückzukommen: Der Matrix-Client hat sich im allgemeinen merkwürdig verhalten. So war das Schließen des Fensters nicht gleichbedeutend mit dem Beenden des Clients und ein Element-Prozess lief im Hintergund oft noch weiter. Außerdem ist Element eines von nur fünf Flatpak-Paketen, die auf meinem System installiert sind:

$ flatpak list
Name Anwendungskennung Version Zweig Installation
Element im.riot.Riot 1.10.15 stable system
Freedesktop Platform org.freedesktop.Platform 21.08.14 21.08 system
Mesa org.freedesktop.Platform.GL.default 21.3.8 21.08 system
Intel org.freedesktop.Platform.VAAPI.Intel 21.08 system
openh264 org.freedesktop.Platform.openh264 2.1.0 2.0 system

Ich und Jos haben dann aus irgendeinem profanen Grund damit angefangen mit dem PS-Befehl herumzuspielen. Dabei bin ich auf eine Variante gestoßen, die mir Zombie-Prozesse ausgibt:

ps -eo state,pid,command|grep -e '^[Zz]'

Auf diese Art habe ich tatsächlich einen gefunden: Z 7818 [zypak-sandbox]

So und nun hab ich natürlich den Verdacht, dass das von Element kommt, weil Flatpak auch eine Art Sandbox nutzt und seit ich Element nicht mehr nutze ist dieser Prozess auch verschwunden. Mag ein Zufall sein und ich irre mich, aber die Koinzidenz ist schon auffällig. Den gleichen Prozess findet Ulf auf seinem openSUSE Tumbleweed ebenfalls. Das macht mich wiederum stutzig, denn soweit ich weiß, nutzt Ulf Element nicht. Er findet den Prozess auch nur auf einem von zwei Computern - Desktop und Laptop.

Bei mir auf den Server gibt es keine Prozesse mit Z - aber auf dem Desktop sieht es wie bei dir aus
$ ps -eo state,pid,command|grep -e ‘^[Zz]’
Z 13517 [zypak-sandbox]

Wenn man im Netz danach sucht findet man bei github diesen Hinweis:

Allows you to run Chromium based applications that require a sandbox in a Flatpak environment, by using LD_PRELOAD magic and a redirection system that redirects Chromium’s sandbox to use the Flatpak sandbox. Zypak is actively used by the majority of the Electron and Chrome-based Flatpaks on Flathub.

Das ist doch schon recht nah an meiner Theorie und unterstützt meinen Verdacht, dass ein Flatpakpaket ursächlich sein kann und da kommt meiner Meinung nach ja nur Element in Betracht. Auch wenn ich die genauen Hintergründe nicht kenne und auch gar nicht so tief in diese Thematik einsteigen möchte.